Technische Dinge sind nicht nur zweckmäßige Gerätschaften. Mit ihnen werden Lebenswelten gestaltet, sie prägen alltägliche Handlungen. Wie Dinge entwickelt, vermarktet, angeeignet und genutzt werden, hat mit Wünschen, Erwartungen und Projektionen zu tun.
Mit Haushaltsgeräten werden immer auch Versprechungen in die Welt gesetzt, etwa von Zeit- und Arbeitsersparnis, Sauberkeit oder Komfort. Vielfach unterstützen Namen diese Werbeversprechen: Das Epiliergerät „Super Soft Plus“ lässt eine schmerzfreie Haarentfernung erwarten, die Namen „Supermax“ und „Tornado“ rücken Staubsauger in die Nähe von quasi unbegrenzten Kräften. Und das Kochen mit Dampfdruck geht nicht nur schnell, sondern „Rapido“, „Presto“ und „Turbo“.
Firmenprospekte und Gebrauchsanweisungen bewerben die Vorzüge der Produkte und versuchen, diese zu Insignien von Fortschritt und Modernität zu stilisieren. Gleichzeitig sind sie ein Bild ihrer Zeit. So richten sich viele dieser Produktschriften während der Hochphase der Haushaltselektrifizierung – von den 1920er- bis 1960er-Jahren – und darüber hinaus ausdrücklich an „die Hausfrau“ und halten so traditionelle Rollenbilder und gesellschaftliche Normvorstellungen aufrecht.
In der Ausstellung „Geliebt – gelobt – unerwünscht“ beleuchteten erstmals ausgestellte Exponate das Zusammenspiel von Ding- und Lebenswelten im häuslichen Maschinenpark und beantworteten Fragen wie, was für eine bahnbrechende Neuheit Kühlschränke einmal waren und warum sich das elektrische Wimperntuschen nicht durchsetzen konnte.
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