Im Archiv für österreichische Unternehmensgeschichte und -kultur wird Konzerngeschichte erforscht, bewahrt und erlebbar gemacht. Das Pilotprojekt beschäftigt sich mit der reichen Geschichte des HOERBIGER Konzerns mit seinen Wiener Wurzeln.
Angesichts des wachsenden Forschungsinteresses im Bereich Unternehmensgeschichte und Unternehmenskultur, richtet das Archiv seinen Fokus auf die reiche Firmengeschichte und die vielfältigen Betriebskulturen, die Österreichs Wirtschaftslandschaft geprägt haben.

Grundlage für das Archiv für österreichische Unternehmensgeschichte und -kultur bilden die umfangreichen firmenhistorischen Bestände des Technischen Museums Wien sowie die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Unternehmen. Ein herausragendes Beispiel für diese Initiative ist das Projekt HOERBIGER Konzernarchiv.

Pilotprojekt HOERBIGER Konzernarchiv
Das Technische Museum Wien und HOERBIGER arbeiten seit April 2024 zusammen an der Erforschung, Bewahrung und Vermittlung der Firmengeschichte des global tätigen HOERBIGER Konzerns mit österreichischen Wurzeln. Im Jahr 1895 machte Hanns Hörbiger – Vater von Hans Robert, seinem Nachfolger Alfred sowie den bekannten Schauspielern Paul und Attila Hörbiger – eine bahnbrechende technische Erfindung: das „erste reibungsfreie Plattenventil“. Im selben Jahr ließ er seine Erfindung patentieren, was zu einer bedeutenden Leistungssteigerung in der Stahlerzeugung führte. 1900 gründete Hörbiger sein erstes Konstruktionsbüro in Budapest, das bereits drei Jahre später nach Wien verlegt wurde. Damit war der Grundstein für eine einzigartige Konzerngeschichte gelegt.

Das Projektteam widmet sich der wissenschaftlichen Erschließung, der sorgfältigen Pflege des Konzernarchivs und der spannenden Aufgabe, die Firmengeschichte erlebbar zu machen. Eine Hauptaufgabe stellt die Verwaltung der tausenden Primärquellen dar, die sowohl im Archiv des Technischen Museums Wien als auch im Konzernarchiv in Seestadt Aspern aufbewahrt werden. Die Bestände geben Einblicke in die Entwicklung des Unternehmens HOERBIGER, beginnend mit dem Antrag auf das erste Patent über die Gründung des Konstruktionsbüros bis hin zur Internationalisierung durch Martina Hörbiger, der Witwe von Alfred Hörbiger. Daneben finden sich in den Beständen zahlreiche Dokumente über die von Hanns Hörbiger ins Leben gerufene, pseudowissenschaftliche Theorie der „Welteislehre“. Diese wurde zwar rasch widerlegt, dennoch zeigen sich anhand der Welteislehre die komplexen Verflechtungen zwischen Technologie, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Das wertvolle Archivmaterial dient als Grundlage für die wissenschaftliche Erschließung der Firmengeschichte bis in die Gegenwart. Anhand der umfangreichen Bestände des HOERBIGER Konzernarchivs sowie der Teilbestände im Technischen Museum Wien zeichnet das Projektteam die Errungenschaften und Herausforderungen nach und beleuchtet die maßgeblich involvierten Akteur_innen dieser Konzerngeschichte.

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