Mit großer Freude blickt das Technische Museum Wien mit Österreichischer Mediathek auf das erfolgreichste Jahr seiner Geschichte zurück und stellt die Pläne für 2023 vor: Besucherinnen und Besucher des Museums dürfen sich auf Ausstellungen freuen, die die großen Herausforderungen unserer Zeit in den Fokus rücken, aber auch frische Perspektiven auf historische Ereignisse geben.
Nach den Pandemiejahren 2020 und 2021 schließen die Besuchszahlen des Technischen Museums Wien mit Österreichischer Mediathek 2022 nicht nur an das Vorkrisenniveau an, sondern toppen sogar das bisherige Rekordjahr 2019. Ausstellungen zu aktuellen Themen wie nachhaltige Lebensmittelproduktion, Künstliche Intelligenz und Bionik stießen auf starkes Interesse beim Publikum.
Besuchsrekord: 2022 erfolgreichstes Jahr in der Geschichte des MuseumsMit 436.015 Besucher_innen war 2022 das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Museums. Das entspricht einem Zuwachs von 112 % im Vergleich zu 2021 sowie einer Steigerung von 2 % gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2019. Auch für 2023 ist das Haus optimistisch, wieder an diesen Erfolg anzuschließen. „
Unsere innovativen Programme zu aktuellen Themen stoßen bei unserem lokalen Publikum auf große Begeisterung und der touristische Sektor erholt sich ebenfalls zusehends“, gibt sich Generaldirektor Peter Aufreiter optimistisch.
„Außerdem bieten wir auch 2023 ein spannendes Ausstellungsprogramm, das seine Anziehungskraft auf ein breites Publikum nicht verfehlen wird.“
Sonderausstellungen
Die aktuelle Sonderausstellung
BioInspiration - Die Natur als Vorbild zeigt noch bis 3. September 2023 das enorme Potenzial der Bionik für Wissenschaft und Innovation. Um den internationalen Austausch und eine nachhaltige Museumspraxis zu fördern, ist die Ausstellung Teil einer europäischen Museumskooperation unter dem Motto #Alliance4Science mit dem Parque de las Ciencias in Granada und der DASA Dortmund.
Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Wiener Weltausstellung beleuchtet das Technische Museum Wien das Großereignis aus weiblicher Perspektive:
Women at Work – 150 Jahre Frauenpavillon der Wiener Weltausstellung gewährt Einblicke in die damalige Arbeits- und Lebensrealität von Frauen und reflektiert die Aktivitäten und Initiativen rund um den Frauenpavillon und ihre Folgen. Die hybride Jubiläumsschau, die von 2. Mai bis 2. Juli 2023 zu sehen ist, wird um eine dauerhaft zugängliche Online-Ausstellung mit einzigartigen Dokumenten ergänzt.
Ab Frühsommer 2023 befasst sich die Sonderausstellung
Energiewende. Wettlauf mit der Zeit mit der Klimakrise und präsentiert vielfältige und innovative Lösungsansätze für eine klimaneutrale Zukunft. „Energiewende. Wettlauf mit der Zeit“ ist der erste Teil der weiterführenden Ausstellungsreihe „weiter_gedacht_“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Folgen werden in den kommenden Jahren zwei Ausstellungen zu den Themen Kreislaufwirtschaft und Weltraumarchitektur.
Ab Herbst 2023 wird
„Smart World“, die Partnerausstellung der DASA Dortmund, zu sehen sein. Sie reflektiert die Ambivalenz unserer schönen neuen Datenwelt und zeigt, wo uns smarte Technologien im Alltag begegnen und welche Bedeutungen und Konsequenzen sich daraus ergeben.
Gemeinsam mit dem ORF und dem Haus der Geschichte befasst sich das Museum 2024 mit dem 100-jährigen Jubiläum des österreichischen Rundfunks. In der vom Haus kuratierten Ausstellung wird der Werdegang des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beleuchtet, die Österreichische Mediathek ergänzt
„100 Jahre Radio“ um eine Online-Ausstellung mit historischen Aufnahmen.
Umgestaltungen und Erweiterungen in den Dauerausstellungen
In der Schausammlung sind zahlreiche Umgestaltungen und Erweiterungen in Arbeit: Ab 2. Februar 2023 zeigt der
Innovation Corner oberösterreichische Innovationen zum Thema „Digitale Transformation“, gefolgt von einer Bespielung zur „Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft“. Im
Science Corner, wo Forschungsprojekten der TU Wien eine Bühne gegeben wird, gibt es ab 23. März 2023 Einblicke in die Studienprogramme zur Weltraumarchitektur.
Ab 1. Juni 2023 widmet sich die
„Music Lounge“ dem Thema „Elektronische Musik“ und präsentiert Originalobjekte von herausragenden Künstler_innen von Joe Zawinul bis Parov Stelar.
In den Dauerausstellungsbereichen werden aktuell die bedeutendsten Umgestaltungen seit der Wiedereröffnung des Museums vor rund 24 Jahren umgesetzt. Dabei entsteht eine neue Dauerausstellung mit dem Titel
„Klima. Vom Wissen zum Handeln“, die sich ab Februar 2024 umfassend mit der Klimakrise befasst. Folgen werden die Neuaufstellungen der Bereiche
„Schwerindustrie“ und
„Physikalische Grundlagen“.
Vermittlung und (Digital) Outreach
Um für Technik und Wissenschaft zu begeistern, geht das Museum auch 2023 mit dem
mobilen Vermittlungsformat roadLAB österreichweit auf Tour. In dem aus Mitteln der Digitalisierungsoffensive der Bundesarbeitskammer geförderten roadLAB werden kostenfreie Workshops angeboten, die Kompetenzen für die Arbeitswelt der Zukunft vermitteln. Mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes erweitert das Museum 2023 seine
gendersensiblen Vermittlungsformate, um besonders Mädchen* und junge Frauen* für den MINT-Bereich zu begeistern. Gleichzeitig werden die Vermittlungsprogramme rund um Nachhaltigkeit und Digitalisierung ausgebaut und die digitalen Outreach-Formate kontinuierlich weiterentwickelt.
Forschungsprojekte
Das Museum erforscht und erschließt seine eigenen Bestände kontinuierlich – etwa in Hinblick auf digitales Kulturgut oder Objekte mit kolonialem Erwerbskontext. Das hauseigene
Forschungsinstitut und die Österreichische Mediathek sind auch 2023 an diversen Forschungsprojekten beteiligt. Die inhaltliche Bandbreite reicht von einem Citizen-Science-Projekt zum Thema New Space über Oral-History-Sammlungen zur Migration bis hin zu Forschungen zum Sammeln von Softwaretechnologien.
Operativer Museumsbetrieb und wirtschaftliche Situation
Trotz der überaus erfreulichen Besuchszahlen bleibt die wirtschaftliche Situation aufgrund von Teuerung, Inflation und Energiekrise weiterhin sehr angespannt. „
Als Bildungsinstitution verpflichten wir uns dem kulturpolitisch verankerten freien Eintritt für Menschen unter 19 Jahren. Aber durch den besonders großen Anteil an jungem Publikum bei uns im Haus bedeutet dies, dass von fast 60 % der BesucherInnen keine Einnahmen aus Eintrittstickets generiert werden. Dementsprechend können nicht einmal Rekordbesuchszahlen die Kostenexplosion abfedern“, konstatiert die Wirtschaftliche Geschäftsführerin Karin Skarek.
Nachhaltigkeit im Museumsbetrieb ist ein Kernthema des Hauses: Nach der Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens und der Auszeichnung als „Grünes Museum“ wurde das Haus 2022 als nachhaltige Eventlocation und Veranstalter von „Green Events“ und „Green Meetings“ zertifiziert. Zusätzlich konnte die Umstellung auf einen rein elektrischen Fuhrpark abgeschlossen werden. 2023 wird eine Treibhausgasbilanz erstellt und die Umstellung auf LED-Beleuchtung fortgesetzt.