Do 23.05.2024

Science Corner mit innovativem 3D-Druck

3D-Drucker revolutionieren nicht nur die Fertigungs- und Produktionsprozesse der Gegenwart, sie haben auch längst Einzug in unseren Alltag gehalten. Mithilfe dieser innovativen Fertigungstechnik werden Komponenten für die Weltraumtechnik hergestellt, aber auch ganze Häuser gefertigt. Im Hochpräzisions-3D-Druck sowie bei der Erforschung neuer Materialien als Ausgangsstoffe ist das Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie an der TU Wien federführend: Das Spektrum reicht dabei von Hochleistungskunststoffen und -keramik bis hin zur Erzeugung von künstlichem Elfenbein und lebenden Zellen aus dem 3D-Drucker.
Das Präsentationsformat Science Corner im Technischen Museum Wien veranschaulicht in Kooperation mit der TU Wien unter dem Titel „Printing the future. Dreidimensionale Präzision“ innovative Materialien aus dem 3D-Drucker und gibt Einblicke in die Forschungstätigkeiten.
 
Künstliches Elfenbein und lebende Zellen
Zur Nutzung des großen Anwendungspotenzials von 3D-Druck wurden innovative Start-ups gegründet, deren Fokus auf der Stereolithografie liegt: dem 3D-Druck mit Licht. Dabei wird ein flüssiges Material eingesetzt, das mithilfe der Energie von Licht Schicht für Schicht zu einem dreidimensionalen Kunststoffdruck geformt werden kann.
Cubicure GmbH, ein Wiener Start-up, das auf Hochleistungskunststoffe spezialisiert ist, kann mit dem 3D-Druck-Verfahren „Hot Lithography“ besonders temperaturbeständige Kunststoffe herstellen, die sich für feinste Anwendungen im Mikrometerbereich eignen. Das Projekt von UpNano GmbH zeigt hochauflösendes Bioprinting, ein Verfahren, bei dem lebendige Zellen in das Material eingemischt und direkt verdruckt werden. Das ermöglicht die Fertigung von Druckteilen mit Strukturdetails von unter 0,0002 mm bis zu 40 mm. Dass Knochenimplantate ebenfalls mittels 3D-Druck gefertigt werden können, beweist das Start-up-Unternehmen Lithoz GmbH, deren Hochleistungskeramiken aufgrund ihrer Biokompatibilität, geringen Wärmeleitfähigkeit und des niedrigen Eigengewichts sowohl in der Medizin als auch in der Industrie Anwendung finden. Die Idee, Elfenbein künstlich zu erzeugen, geht bis ins 19. Jahrhundert zurück – Eburo GmbH, ein Spin-off der TU Wien, hat das Ersatzmaterial Digory® (kurz für digital ivory) entwickelt, das bei der Restaurierung von Kunstobjekten, Schmuck oder Musikinstrumenten zum Einsatz kommt.
 
Science Corner zeigt die Vielfalt österreichischer Forschungsinitiativen
Der am 1. März 2022 eröffnete Science Corner im Technischen Museum Wien bietet in jährlich wechselnden Präsentationen aktuellen Forschungsprojekten der Technischen Universität Wien eine Bühne. Ziel des Science Corners ist es, BesucherInnen die unterschiedlichen Facetten der dynamischen österreichischen Forschungslandschaft näherzubringen. Im Sinne des Museumsleitbildes, das Innovation und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt, zeigt der Science Corner Forschungsprojekte, die mithilfe von zukunftsweisenden Technologien gesellschaftlich relevante Fragestellungen aufgreifen.
Die aktuelle Präsentation „Printing the future. Dreidimensionale Präzision“ ist bis Frühjahr 2025 im Science Corner des Technischen Museums Wien zu sehen. 

Mehr Informationen zu den vergangenen Präsentationen „Vernetzung Mensch-Maschine“, „Caring Robots“ und „Zimmer mit Aussicht“ im Science Corner:
https://www.tmw.at/ausstellung/science_corner_vernetzung_menschmaschine
https://www.tmw.at/ausstellung/science_corner_caring_robots
https://www.tmw.at/ausstellung/science_corner_zimmer_mit_aussicht_leben_im_weltraum

© Technisches Museum Wien
Ausstellungsansicht_1 „Printing the future. Dreidimensionale Präzision“
© Technisches Museum Wien
Ausstellungsansicht_2 „Printing the future. Dreidimensionale Präzision“
© Technisches Museum Wien
Elefanten aus künstlichem Elfenbein
© Technisches Museum Wien
Künstliche Zähne aus Weichporzellan (1934) und Schachfiguren aus Elfenbein (1853)
© Technisches Museum Wien
Elfenbein-Imitation Ivorit: ornamentierte Musterplatte von 1875
© Technisches Museum Wien
Materialprobe künstliches Elfenbein von 1843
© Technisches Museum Wien
Light Engine: Lichtquelle für den 3D-Drucker mittels Stereolithographie