Während des Corona-bedingten eingeschränkten Betriebes von Bildungs- und Kultureinrichtungen haben sich im Frühjahr 2020 Tischlerei-Lehrlinge von „Jugend am Werk“ und Vermittler_innen des Technischen Museums Wien digital im Vermittlungsprojekt „Ich im  v i r t u e l l e n   Museum“ getroffen.
Während des Corona-bedingten eingeschränkten Betriebes von Bildungs- und Kultureinrichtungen haben sich im Frühjahr 2020 Tischlerei-Lehrlinge von „Jugend am Werk“ und Vermittler_innen des Technischen Museums Wien digital im Vermittlungsprojekt
„Ich im v i r t u e l l e n   Museum“ getroffen.

In dieser (über)fordernden Situation ging und geht es darum, Begegnungen zu schaffen: zwischen der geschlossenen Bildungs- und der geschlossenen Kultureinrichtung, den Lehrlingen, den Vermittler_innen, den virtuellen Objekten und den realen Schwierigkeiten im Corona-Alltag. Gemeinsam wurden Werkzeuge zum Handeln gesucht, Anlässe zum Reflektieren und Austauschen angeboten und die Vermittlungsarbeit virtuell gestaltet.
Dieses Projekt stellte für beide Partner eine erste Reaktion dar, ein kommunikatives Online-Format zu erproben, das über frontale Beiträge hinausgeht, einen interaktiven, diskursiven Weg sucht und auf beiden Seiten Bereitschaft zum „miteinander Lernen“ und eine „Toleranz des Scheiterns“ bedingt.
 
Was haben Klebebänder, Kabelsalate und Schnitzarbeiten miteinander und mit der Corona-Krise zu tun? 

Das Museum vermittelte in dieser geschichtsträchtigen Zeit (die künftig im Unterricht behandelt werden wird) seinen Auftrag des „Sammelns und Bewahrens“ (heute für morgen sammeln) und konnte im Rückgriff auf Vergangenes Parallelen zu ähnlichen, früheren Phänomenen zeigen.
Das Projekt arbeitete sowohl im (privaten) Realraum als auch mit virtuellen Tools: In mehreren Online-Treffen brachten die Teilnehmer_innen Objekte ein, die sie durch ihren ganz persönlichen „Corona-Alltag“ begleiteten, sie befüllten leere Werkzeugkoffer mit (improvisierten) Geräten, die ihnen nützlich schienen oder auch gerade fehlten, oder sie diskutierten über den Nutzen und die Gefahren von Medien als „Long-Distance-Tools“ und deren Entwicklung.
 
Um die virtuelle Zusammenarbeit zusammenzuführen und abschließen zu können, ist am Ende ein personalisiertes Quartettspiel entstanden, mit Motiven und Texten, die die Lehrlingsgruppe im Laufe der Online-Meetings erarbeitet hat. Wie das Team im Zuge dieses Projektes erfahren hat: Quartette hatten ursprünglich einen Bildungsauftrag und wurden erst von den Spielenden zum „Sammel- und Stechspiel“ uminterpretiert. Teile dieses Quartettspieles fanden Eingang in die Ausstellung „Corona Impact“, die im Sommer 2020 im Museum zu sehen war – und auch von der Lehrlingsgruppe besucht wurde. 
So hat sich der Bogen vom Privaten ins Öffentliche gespannt: Junge Menschen traten in den virtuellen Austausch mit dem TMW – ihre Gedanken fanden eine Materialisierung, die auch im Ausstellungsraum zu sehen war und dort wiederum andere Besucher_innen zu einer Reaktion via Post-its an einem „Speaker‘s Corner“ eingeladen hat.
 
Die Pädagogin der Lehrlingsgruppe hat ihre Sichtweise und Geschichte zum gemeinsamen Projekt dokumentiert und bei der „23malWien“-Challenge eingereicht. Diese gemeinsame „Geschichtsschreibung“ wurde von der Jury als eine der besten über den 14. Bezirk gewählt! https://www.story.one
Wir freuen uns über das gemeinsame Online-Projekt und den Erfolg!