1791 befand sich ganz Europa in einem wahren „Ballonfieber“. Davon zeugt eine kleine, 48 Seiten umfassende Broschüre mit dem Titel „Geschichte aller sieben und dreyßig Luftreisen Blanchards“, die sich in der Bibliothek des Technischen Museums Wien befindet.
Nur acht Jahre zuvor, im Jahre 1783, war der siegreiche Einzug des Menschen in das Luftreich durch die Erfindung des Ballons stürmisch gefeiert worden. Der erste, der das große Abenteuer einer Luftreise einging, war der junge Edelmann und Physiker Pilâtre de Rozier (1757-1785). Mit einem Heißluftballon, erfunden von den Brüdern Jacques Étienne und Joseph Michel Montgolfier, gelang ihm am 21. November 1783, gemeinsam mit dem Marquis Francois d’Arlandes (1742-1809), die erste bemannte Freiballonfahrt der Geschichte. Fast gleichzeitig mit dem Heißluftballon erfand der Physiker Jacques Alexandre César Charles (1746-1823) den Gasballon, mit dem er am 1. Dezember 1783 vom Pariser Marsfeld aufstieg.
Vom Zauber des Fliegens gefangen, strebten in den folgenden Jahren immer mehr Menschen in den Luftraum. Im Überschwang der Freude und Hoffnungen wurde der Ballon Gegenstand der Kunst, Literatur und sogar der Mode. Populär waren auch Berichte, die über die Luftreisen der Pioniere verfasst wurden. Um einen solchen handelt es sich bei der kleinen Broschüre aus der Bibliothek des Technischen Museums Wien. Die in Wien erschienene Veröffentlichung erzählt von den Aufstiegen des Franzosen Jean-Pierre Blanchard (1753-1809), die er zwischen 1784 und 1790 unternahm. Er war einer der berühmtesten Ballonfahrer seiner Zeit und experimentierte, lange bevor die ersten Ballone emporschwebten, mit Flugapparaten. Als der Erfolg mit seinen Erfindungen ausblieb, verschrieb sich Blanchard mit Haut und Haar der Ballonfahrt.
Zum ersten Mal stieg Blanchard am 2. März 1784 vom Pariser Marsfeld vor einer ungeheuren Menschenmenge mit einem Gasballon auf, an dessen Gondel er Steuerflügel befestigt hatte. Um die Vorführung zu finanzieren, verlangte Blanchard Eintrittsgelder. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde Blanchard weltberühmt: Am 7. Jänner 1785 gelang ihm gemeinsam mit seinem Finanzier, dem Amerikaner John Jeffries (1744-1819), die Überquerung des Ärmelkanals in einem zweistündigen Flug.
In den folgenden Jahren trat Blanchard mit Schauflügen in ganz Europa auf und verdiente damit ein Vermögen. Um seine Aufstiege noch sensationeller zu gestalten, ließ er Tiere an Fallschirmen herabschweben; so stieg er im August 1786 in Hamburg auf und ließ an einem Fallschirm ein Lamm zur Erde sinken.
Die Broschüre in der Bibliothek des Technischen Museums Wien endet am 31. Oktober 1790 mit der 37. Luftreise über Prag. Blanchard stieg danach noch viele weitere Male in die Lüfte empor, so zum Beispiel im Juli 1791 im Wiener Prater, bis er im Februar 1808 während der Fahrt mit einem Heißluftballon einen Schlaganfall erlitt. Er stürzte aus einer Höhe von zwanzig Metern ab und starb am 7. März 1809 im Alter von 56 Jahren an den Spätfolgen des Unfalls.
In der Sammlung des Technischen Museums Wien wird die Weiterentwicklung des Gasballons mit einigen Modellen aus der Zeit des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts dokumentiert, als bereits die industrielle Erzeugung im Vordergrund stand. Damals waren die Österreichisch-Amerikanische Gummifabrik AG in Wien und die Vereinigten Gummiwarenfabriken Harburg-Wien (vormals Menier – J.N. Reithoffer) in Wimpassing führend, aus denen durch weitere Firmen-Zusammenschlüsse bis in die 1920er-Jahre Semperit entstand. Und auch heute können Besucher_innen des Museums in einem nachgebauten Korb das Gefühl erleben, in einem Ballon zu stehen und dabei über die Ausstellungshalle blicken.
Vom Zauber des Fliegens gefangen, strebten in den folgenden Jahren immer mehr Menschen in den Luftraum. Im Überschwang der Freude und Hoffnungen wurde der Ballon Gegenstand der Kunst, Literatur und sogar der Mode. Populär waren auch Berichte, die über die Luftreisen der Pioniere verfasst wurden. Um einen solchen handelt es sich bei der kleinen Broschüre aus der Bibliothek des Technischen Museums Wien. Die in Wien erschienene Veröffentlichung erzählt von den Aufstiegen des Franzosen Jean-Pierre Blanchard (1753-1809), die er zwischen 1784 und 1790 unternahm. Er war einer der berühmtesten Ballonfahrer seiner Zeit und experimentierte, lange bevor die ersten Ballone emporschwebten, mit Flugapparaten. Als der Erfolg mit seinen Erfindungen ausblieb, verschrieb sich Blanchard mit Haut und Haar der Ballonfahrt.
Zum ersten Mal stieg Blanchard am 2. März 1784 vom Pariser Marsfeld vor einer ungeheuren Menschenmenge mit einem Gasballon auf, an dessen Gondel er Steuerflügel befestigt hatte. Um die Vorführung zu finanzieren, verlangte Blanchard Eintrittsgelder. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde Blanchard weltberühmt: Am 7. Jänner 1785 gelang ihm gemeinsam mit seinem Finanzier, dem Amerikaner John Jeffries (1744-1819), die Überquerung des Ärmelkanals in einem zweistündigen Flug.
In den folgenden Jahren trat Blanchard mit Schauflügen in ganz Europa auf und verdiente damit ein Vermögen. Um seine Aufstiege noch sensationeller zu gestalten, ließ er Tiere an Fallschirmen herabschweben; so stieg er im August 1786 in Hamburg auf und ließ an einem Fallschirm ein Lamm zur Erde sinken.
Die Broschüre in der Bibliothek des Technischen Museums Wien endet am 31. Oktober 1790 mit der 37. Luftreise über Prag. Blanchard stieg danach noch viele weitere Male in die Lüfte empor, so zum Beispiel im Juli 1791 im Wiener Prater, bis er im Februar 1808 während der Fahrt mit einem Heißluftballon einen Schlaganfall erlitt. Er stürzte aus einer Höhe von zwanzig Metern ab und starb am 7. März 1809 im Alter von 56 Jahren an den Spätfolgen des Unfalls.
In der Sammlung des Technischen Museums Wien wird die Weiterentwicklung des Gasballons mit einigen Modellen aus der Zeit des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts dokumentiert, als bereits die industrielle Erzeugung im Vordergrund stand. Damals waren die Österreichisch-Amerikanische Gummifabrik AG in Wien und die Vereinigten Gummiwarenfabriken Harburg-Wien (vormals Menier – J.N. Reithoffer) in Wimpassing führend, aus denen durch weitere Firmen-Zusammenschlüsse bis in die 1920er-Jahre Semperit entstand. Und auch heute können Besucher_innen des Museums in einem nachgebauten Korb das Gefühl erleben, in einem Ballon zu stehen und dabei über die Ausstellungshalle blicken.