Um Energie einzusparen und den Museumsbetrieb nachhaltiger zu gestalten, werden im Museum nach und nach undichte Fenster ausgetauscht. Was sich nach simplen Bauarbeiten mit etwas Lärm und Staub anhört, ist bei empfindlichen Exponaten eine besondere Herausforderung, bei der alle Beteiligten zur Höchstform auflaufen müssen.
Das Technische Museum Wien bekennt sich zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit und das endet auch nicht an den historischen Mauern: Seit 2016 werden mit Unterstützung der Burghauptmannschaft undichte Fenster sukzessive erneuert. Das vermindert den Wärmeverlust nach draußen um zwei Drittel und bedeutet eine beträchtliche Energieersparnis.
Nun war die Musikabteilung für mehrere Monate an der Reihe: Die Fensterfront an der Nordseite des Gebäudes sowie zwei große Fenster in den beiden Vorbereichen der Abteilung waren auszuwechseln.
Staub, Temperaturschwankungen und instabile Luftfeuchtigkeit sind die natürlichen Feinde historischer Musikinstrumente und auf einer Baustelle herrscht wahrlich kein Mangel daran. Um den Schutz der Musikinstrumente zu gewährleisten, waren umfangreiche Vorbereitungen und Vorkehrungen vonnöten.
Ein besonders kritischer Punkt ist das Raumklima: Holz reagiert sehr sensibel auf wechselnde Luftfeuchtigkeit. Unzuträgliche und vor allem unbeständige klimatische Bedingungen können für unterschiedlichste Schäden am Instrument verantwortlich sein. Diese Schäden destabilisieren nicht nur das Objekt als solches, sondern können auch die Funktionalität von spielbaren Instrumenten negativ beeinflussen. Das Technische Museum Wien besitzt eine große Anzahl selbstspielender Musikinstrumente und sie alle gehören zur Kategorie „besonders empfindlich“. Die teilweise über 100 Jahre alten Spielmechanismen in diesen Geräten müssen regelmäßig gewartet werden und unterliegen einer strengen klimatischen Beobachtung.
Kammermusik einmal anders
Während der Umbauarbeiten sollte das Klima für die Instrumente also möglichst gleichbleibend sein. Die entsprechenden Parameter legte die Museumsabteilung für Restaurierung und Konservierung fest. Die Einhaltung der strikten Vorgaben erforderte die Errichtung einer „Klimakammer“ innerhalb des Musikbereichs. In diese schützende Kammer wurden die Musikinstrumente während der Bauarbeiten deponiert. Hier herrschten gleichbleibend Temperaturen von 22 bis 26 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 42% bis 55%. Und so viel sei schon jetzt verraten: Wie das engmaschige Monitoring zeigte, waren diese Bemühungen sehr erfolgreich: Die Schwankungen bei der Luftfeuchtigkeit und Temperatur waren minimal und stets innerhalb der Toleranzgrenze.
Zwischen der „Klimakammer“, in der die Instrumente nun dicht zusammengestellt waren, und der Fensterfront wurde zusätzlich eine luftdichte Klimatrennwand sowie ein Tunnel als Zugangsschleuse für die Arbeiter errichtet. Die neuen Fensterstöcke sollten noch am selben Tag des Ausbaus eingebaut und die Flügel eingehängt werden. Die Fensterlöcher mussten von den ausführenden Fachkräften über Nacht und übers Wochenende geschlossen werden.
Schätze auf zarten Beinen
Historische Wiener Hammerflügel wie jene aus der Zeit zwischen 1780 und 1840 sind mit schlanken Holzbeinen ausgestattet, die mithilfe von Holzgewinden im Korpus fixiert sind. Die Instrumente müssen, um diese Gewinde zu schonen, getragen und dürfen nicht geschoben werden. Scherkräfte, die beim Transport mit Rollenböcken auftreten, könnten zu Schäden an diesen heiklen Verbindungen führen. Hier wurde zu viert transportiert, um jedes Bein separat zu überwachen. Einige der besonders sensiblen historischen Hammerklaviere wurden mit Unterstützung einer spezialisierten Firma verschoben. Alle anderen Objektmanipulationen wurden hausintern erledigt.
An einigen selbstspielenden Instrumenten wie der Flötenuhr mussten vor dem Transport die schweren, an Seilen hängenden Antriebsgewichte entnommen werden, um Schäden durch etwaige Pendelbewegungen zu vermeiden.
Zum Schutz vor Staub wurden alle Objekte mit Folie verpackt. Bei lackierten und polierten Oberflächen kam zusätzlich Seidenpapier oder atmungsaktives Fließmaterial zur Anwendung. Da Vitrinen einen zusätzlichen, schützenden Puffer für die darin gelagerten Objekte bedeuten, wurden die Exponate dort belassen und die Vitrinen möglichst nicht bewegt. Offene Fugen wurden für zusätzlichen Staubschutz mit Klebeband abgedichtet.
Da manche Objekte aufgrund ihrer Größe nicht aus dem Baustellenbereich weggebracht werden konnten, mussten Instrumente wie die Buckow-Orgel, die den Raum bis fast zur Decke füllt, zusätzlich zur Trennwand mit einer Einhausung vor Staub geschützt werden.
In neuem Glanz
Die neuen, umweltfreundlichen Fenster sind nicht die einzigen Veränderungen in der Musikabteilung. Die mit großem Aufwand verbundenen Bauarbeiten wurden zum Anlass genommen, auch inhaltliche und gestalterische Adaptionen vorzunehmen. Vor den Fenstern wurden neue Lichtschutzvorhänge angebracht, die auch als Leinwand von zwei Videoprojektionen dienen. Zum einen werden in Echtzeit im Raum erzeugte Klänge und Geräusche analysiert und zum anderen erklärt und vergleicht ein zweisprachiges Video das klangliche Spektrum verschiedener Instrumente.
Nun war die Musikabteilung für mehrere Monate an der Reihe: Die Fensterfront an der Nordseite des Gebäudes sowie zwei große Fenster in den beiden Vorbereichen der Abteilung waren auszuwechseln.
Staub, Temperaturschwankungen und instabile Luftfeuchtigkeit sind die natürlichen Feinde historischer Musikinstrumente und auf einer Baustelle herrscht wahrlich kein Mangel daran. Um den Schutz der Musikinstrumente zu gewährleisten, waren umfangreiche Vorbereitungen und Vorkehrungen vonnöten.
Ein besonders kritischer Punkt ist das Raumklima: Holz reagiert sehr sensibel auf wechselnde Luftfeuchtigkeit. Unzuträgliche und vor allem unbeständige klimatische Bedingungen können für unterschiedlichste Schäden am Instrument verantwortlich sein. Diese Schäden destabilisieren nicht nur das Objekt als solches, sondern können auch die Funktionalität von spielbaren Instrumenten negativ beeinflussen. Das Technische Museum Wien besitzt eine große Anzahl selbstspielender Musikinstrumente und sie alle gehören zur Kategorie „besonders empfindlich“. Die teilweise über 100 Jahre alten Spielmechanismen in diesen Geräten müssen regelmäßig gewartet werden und unterliegen einer strengen klimatischen Beobachtung.
Kammermusik einmal anders
Während der Umbauarbeiten sollte das Klima für die Instrumente also möglichst gleichbleibend sein. Die entsprechenden Parameter legte die Museumsabteilung für Restaurierung und Konservierung fest. Die Einhaltung der strikten Vorgaben erforderte die Errichtung einer „Klimakammer“ innerhalb des Musikbereichs. In diese schützende Kammer wurden die Musikinstrumente während der Bauarbeiten deponiert. Hier herrschten gleichbleibend Temperaturen von 22 bis 26 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 42% bis 55%. Und so viel sei schon jetzt verraten: Wie das engmaschige Monitoring zeigte, waren diese Bemühungen sehr erfolgreich: Die Schwankungen bei der Luftfeuchtigkeit und Temperatur waren minimal und stets innerhalb der Toleranzgrenze.
Zwischen der „Klimakammer“, in der die Instrumente nun dicht zusammengestellt waren, und der Fensterfront wurde zusätzlich eine luftdichte Klimatrennwand sowie ein Tunnel als Zugangsschleuse für die Arbeiter errichtet. Die neuen Fensterstöcke sollten noch am selben Tag des Ausbaus eingebaut und die Flügel eingehängt werden. Die Fensterlöcher mussten von den ausführenden Fachkräften über Nacht und übers Wochenende geschlossen werden.
Schätze auf zarten Beinen
Historische Wiener Hammerflügel wie jene aus der Zeit zwischen 1780 und 1840 sind mit schlanken Holzbeinen ausgestattet, die mithilfe von Holzgewinden im Korpus fixiert sind. Die Instrumente müssen, um diese Gewinde zu schonen, getragen und dürfen nicht geschoben werden. Scherkräfte, die beim Transport mit Rollenböcken auftreten, könnten zu Schäden an diesen heiklen Verbindungen führen. Hier wurde zu viert transportiert, um jedes Bein separat zu überwachen. Einige der besonders sensiblen historischen Hammerklaviere wurden mit Unterstützung einer spezialisierten Firma verschoben. Alle anderen Objektmanipulationen wurden hausintern erledigt.
An einigen selbstspielenden Instrumenten wie der Flötenuhr mussten vor dem Transport die schweren, an Seilen hängenden Antriebsgewichte entnommen werden, um Schäden durch etwaige Pendelbewegungen zu vermeiden.
Zum Schutz vor Staub wurden alle Objekte mit Folie verpackt. Bei lackierten und polierten Oberflächen kam zusätzlich Seidenpapier oder atmungsaktives Fließmaterial zur Anwendung. Da Vitrinen einen zusätzlichen, schützenden Puffer für die darin gelagerten Objekte bedeuten, wurden die Exponate dort belassen und die Vitrinen möglichst nicht bewegt. Offene Fugen wurden für zusätzlichen Staubschutz mit Klebeband abgedichtet.
Da manche Objekte aufgrund ihrer Größe nicht aus dem Baustellenbereich weggebracht werden konnten, mussten Instrumente wie die Buckow-Orgel, die den Raum bis fast zur Decke füllt, zusätzlich zur Trennwand mit einer Einhausung vor Staub geschützt werden.
In neuem Glanz
Die neuen, umweltfreundlichen Fenster sind nicht die einzigen Veränderungen in der Musikabteilung. Die mit großem Aufwand verbundenen Bauarbeiten wurden zum Anlass genommen, auch inhaltliche und gestalterische Adaptionen vorzunehmen. Vor den Fenstern wurden neue Lichtschutzvorhänge angebracht, die auch als Leinwand von zwei Videoprojektionen dienen. Zum einen werden in Echtzeit im Raum erzeugte Klänge und Geräusche analysiert und zum anderen erklärt und vergleicht ein zweisprachiges Video das klangliche Spektrum verschiedener Instrumente.
Vitrinen schützen Exponate bereits gut, nur die Fugen wurden für zusätzlichen Staubschutz mit Klebeband abgedichtet
© Technisches Museum Wien
Große Objekte wie die Buckow-Orgel, die nicht transportfähig waren, wurden zusätzlich zur Trennwand mit einer Einhausung vor Staub geschützt
© Technisches Museum Wien
Die Musikabteilung nach dem Fenstertausch mit neuen Lichtschutzvorhängen und zwei Videoprojektionen
© Technisches Museum Wien