Mi 08. März 2023
Als zertifiziertes „Grünes Museum“ wollen wir auch Vorreiter in puncto nachhaltiger Mobilität sein. Warum das gar nicht so einfach ist und wie wir es doch geschafft haben, erzählen wir hier. 
Um den ökologischen Fußabdruck des operativen Museumsbetriebs zu reduzieren, setzen wir eine Vielzahl an Maßnahmen. Dabei haben wir uns auch zum Ziel gesetzt, den gesamten Fuhrpark des Museums auf rein elektrische Fahrzeuge umzustellen. Die Anschaffung von E-Autos klingt zwar auf den ersten Blick nicht allzu kompliziert, aber die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse im Museumsbetrieb stellten uns doch vor einige Herausforderungen. 
 
Der lange Weg zur freien Fahrt 
Für kleinere Fahrten und Transporte konnten wir aus einer bereits etablierten Palette an verfügbaren Modellen auswählen. Das Marktangebot für Kleintransporter und Vans ist zwar noch sehr eingeschränkt, nach einiger Suche konnten wir aber passende elektrische Fahrzeuge finden. So ist es nun möglich, Transporte von Objekten oder umfangreicheren Medienbeständen der Österreichischen Mediathek oder auch Fahrten von mehreren Mitarbeiter_innen zu Depotstandorten oder Kongressen umweltbewusst durchzuführen. 

 
 Passende Kleintransporter und Vans mit Elektroantrieb ... : Passende Kleintransporter und Vans mit Elektroantrieb ...
Passende Kleintransporter und Vans mit Elektroantrieb ...
... konnten vergleichsweise einfach angeschafft werden: ... konnten vergleichsweise einfach angeschafft werden
... konnten vergleichsweise einfach angeschafft werden
Schwieriger wurde es aber bei der Suche nach einem Elektrobus für unser mobiles Vermittlungsformat roadLAB. Dass auch das roadLAB elektrisch unterwegs sein kann, erforderte nicht nur eine ausgiebige Recherche nach einem passenden Kleinbus, sondern ebenfalls einiges an Tüftelei, um den Bus unseren Bedürfnissen entsprechend umzubauen. Aber die Mühe hat sich gelohnt: Denn unser Maker*Space auf Rädern fährt voll elektrisch zu Schulen und Bildungseinrichtungen in ganz Österreich und hat dabei innovative Fertigungstechnologien wie 3D-Drucker, Schneideplotter oder Lasercutter im Gepäck. Die Geräte können übrigens durch Solarpaneele am Dach des Kleinbusses ebenfalls umweltschonend mit Strom versorgt werden.


Mit dem mobilen Maker*Space roadLAB touren wir durch die Bundesländer ...: Mit dem mobilen Maker*Space roadLAB touren wir durch die Bundesländer ...
Mit dem mobilen Maker*Space roadLAB touren wir durch die Bundesländer ...
... und haben dafür einen E-Bus zu einer digitalen Werkstatt umgebaut: ... und haben dafür einen E-Bus zu einer digitalen Werkstatt umgebaut
... und haben dafür einen E-Bus zu einer digitalen Werkstatt umgebaut
Wirklich eng wurde es aber bei der Suche nach einem Lkw, den wir für große Objekttransporte benötigen. Zum Zeitpunkt der Beschaffung gab es in Österreich kein einziges zugelassenes Modell eines vollelektrischen Lkw. Aber wir blieben hartnäckig und konnten in enger Zusammenarbeit mit Spezialfirmen einen entsprechenden Umbau umsetzen. Für den vollelektrischen Lkw war ebenfalls eine Sondertypisierung notwendig, bei der uns die TÜV Austria mit fachkundiger Beratung unterstützte. 


Dank des eigens umgebauten, vollelektrischen Lkw können nun auch größere Objekttransporte nachhaltig erledigt werden: Dank des eigens umgebauten, vollelektrischen Lkw können nun auch größere Objekttransporte nachhaltig erledigt werden
Dank des eigens umgebauten, vollelektrischen Lkw können nun auch größere Objekttransporte nachhaltig erledigt werden
Neue Wege brauchen neues Know-how
Nachdem die ersten Hürden genommen waren und für alle unsere Mobilitätsbedürfnisse passende Fahrzeuge gefunden oder umgebaut werden konnten, gab es aber immer noch einige Herausforderungen zu meistern. Alle Kolleg_innen, die für Transporte im Einsatz sind, wurden auf die neuen Fahrzeuge eingeschult. Da jedoch die Ladesysteme je nach Fahrzeug verschieden sind, gab es in puncto Aufladen und Batteriemanagement einiges zu lernen und zu beachten. Für das Lenken eines Elektro-Lkw ist außerdem ein spezieller Führerscheinzusatz notwendig und ein Mautsystem musste angeschafft werden. Aber nach einigem Tüfteln und Pauken hieß es dann endlich: Freie Fahrt für Elektromobilität! 
 
Auf vielen Wegen nachhaltig unterwegs
Damit unsere Museumsmitarbeiter_innen auch nachhaltig zum Arbeitsplatz anreisen können, bietet das Museum verschiedene Anreize: Je nach Beschäftigungsausmaß wird eine voll/teilweise bezahlte Jahresnetzkarte der Wiener Linien bzw. ein Zuschuss zum Klimaticket gewährt. Eine weitere Alternative für Museumsmitarbeiter_innen wird über das Start-up ummadum gefördert. Hier wird der klimafreundliche Weg zur Arbeitsstätte mit einem Guthaben belohnt, das in zahlreichen Geschäften eingelöst werden kann. Außerdem erhalten Museumsmitarbeiter_innen attraktive Konditionen beim Leasing eines Fahrrads. Bereits 70 % der Belegschaft nehmen eines der Angebote wahr, um klimaschonend zum Arbeitsplatz zu gelangen – Tendenz steigend. So sind wir auf vielen unterschiedlichen Wegen und Ebenen gemeinsam in Richtung nachhaltige Mobilität unterwegs.

EMPFEHLUNGEN AUS UNSEREN ONLINE-MAGAZINEN
:

Warum wir „Nachhaltigkeit“ im Leitbild verankert haben

Um zukunftsweisend und gesellschaftlich wirksam zu agieren, ist unsere Arbeit von der Idee der Nachhaltigkeit geleitet. Finden Sie heraus, wie wir Nachhaltigkeit im Museumsbetrieb leben und was die Sustainable Development Goals damit zu tun haben!
:

Mènage à trois

Um den internationalen Austausch und eine nachhaltige Museumspraxis zu fördern, haben sich das Technische Museum Wien, die DASA Dortmund und der Parque de las Ciencias in Granada zu einer Ausstellungskooperation mit den Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit und Innovation zusammengeschlossen. Einblicke hinter die Kulissen einer internationalen Museumskooperation.
:

Autonomes Fahren

Die Idee des autonomen Fahrens ist keine neue. Aber wann und wo werden autonome Fahrzeuge eingesetzt? Wird man in nächster Zukunft kein eigenes Fahrzeug benötigen und kann autonome Mobilität dabei helfen, das Klima zu verbessern? Mit derartigen Fragen beschäftigt sich Daniel Watzenig, Professor an der TU Graz und Leiter der Abteilung für Software und Elektronik bei „Virtual Vehicle“.

DAS KÖNNTE SIE AUCH NOCH INTERESSIEREN
:

Wir tragen das österreichische Umweltzeichen

Als wichtiger sozialer Lernort reflektiert das Technische Museum Wien mit Österreichischer Mediathek bereits seit längerem Themengebiete rund um Umweltschutz, erneuerbare Energien oder Abfallproblematik gemeinsam mit seinem Publikum. Seit Anfang des Jahres 2020 hat sich das Museum aber noch intensiver der Nachhaltigkeit verschrieben und diesen Fokus nicht nur im Leitbild, sondern auch umfassend in der strategischen Ausrichtung verankert.
Mit dem mobilen Maker*Space roadLAB touren wir durch die Bundesländer ...: Mit dem mobilen Maker*Space roadLAB touren wir durch die Bundesländer ...

roadLAB

Wir tauschen die Rollen und kommen zu Ihnen. Das Technische Museum Wien wird mobil und besucht Schulen und andere Bildungseinrichtungen: mit einem E-Bus, der als Maker*Space mit 3D-Drucker, Lasercutter und Co. ausgestattet ist. Wir bringen alles mit und so können sich die Schüler_innen ganz auf das Tüfteln und Designen konzentrieren.
Buch Energie sparen Tipps und Tricks für Haushalt:

Energie sparen - Tipps und Tricks für Haushalt, Heizung, Auto u.v.m. Mit Checklisten für Einsparpotentiale

Unser Lebensstil ist mit einem hohen Energieverbrauch verbunden. Aber mit wenig Aufwand kann man schnell zum Sparfuchs werden. Bei einem Streifzug durchs Haus oder die Wohnung gibt der Autor eine ganze Reihe von Tipps und Anregungen an die Hand, mit denen man nicht nur viel Geld sparen, sondern auch die Natur schonen kann.